(Stand: Dec 30, 2024 10:00:19 UTC – Details)
Helene hätte ihren Mann verlassen sollen. Für Alex. Aber sie hat es nicht getan. Und jetzt hat ihr Mann sie verlassen – weil er sich in eine andere verliebt hat. »Es ist einfach passiert.« Mit diesem Satz zerreißt Georg das Gefüge, das Helene immer versucht hat zusammenzuhalten. Aber vielleicht ist das Ende gar kein Ende? Vielleicht ist es ein Anfang. Etwas, das Helene gebraucht hat, um sich aus dem gesellschaftlichen Korsett zu befreien, aus ihrem ewigen Versuch, den Bildern einer Frau zu entsprechen: als Ehe- und Karrierefrau, als Mutter und Tochter …
Was bedeutet es eigentlich, eine Frau zu sein? Diese Frage begleitet Helene, während sie beginnt, ihren eigenen Weg zu gehen.
ASIN : B0CPPVCKSR
Herausgeber : Kampa Verlag (20. März 2024)
Sprache : Deutsch
Dateigröße : 2133 KB
Text-to-Speech (Vorlesemodus) : Aktiviert
Screenreader : Unterstützt
Verbesserter Schriftsatz : Aktiviert
Röntgen : Nicht aktiviert
Word Wise : Nicht aktiviert
Seitenzahl der Print-Ausgabe : 376 Seiten
AmazonKunde –
Unglaublich intensiv
Ich habe den Roman gerade zum zweiten Mal beendet, weil ich nach den ersten Mal den Eindruck hatte, ihn zu schnell gelesen zu haben. Zwei Abende und ich hatte Helenes Geschichte verschlungen. Doch da ist so viel zwischen den Zeilen, so viel Subtiles, das ich erst beim langsamen Lesen wahrgenommen habe.Die Figuren und die Beziehungen zwischen ihnen sind auch diesmal wieder so real und so zerbrechlich. Ich bin jedes Mal erstaunt, wie Anne Freytag es schafft, Situationen und Menschen derart lebendig werden zu lassen.In „Lügen, die wir uns erzählen“, geht es um Rollenbilder, um eine alte Liebe und Familie, um Missverständnisse und Schweigen und die Frage nach dem: bin ich dir geworden, die ich werden wollte?Fazit: ein berührender und einnehmender, kluger Roman mit einer Hauptfigur, die gezwungenermaßen aus ihrem bisherigen Leben ausbricht. Wunderbar geschrieben, ein Highlight.
robby lese gern (Buchbloggerin) –
Ein Buch, in dem sich jede Frau ein wenig wiederfindet
„Lügen, die wir uns erzählen“ ist ein Buch, in dem sich jede Frau ein wenig wiederfindet. Ein Buch das ich von der ersten bis zur letzten Seite genießen konnte und das mir lange in Erinnerung bleiben wird, weil es einfach fantastisch ist.Helene, die Hauptprotagonistin dieses Buches, wird von ihrem Mann verlassen. Eigentlich hatte sie dies selbst vor Jahren vor, denn ihre große Liebe war Alex, doch es kam alles anders.Jetzt steht sie allein mit ihren zwei Kindern da und lässt ihr Leben Revue passieren.Das Buch wird aus Sicht verschiedener Familienmitglieder erzählt und beinhaltet so viele Themen, bei denen man häufig mit dem Kopf nickt, weil sie einem so bekannt vorkommen. Das Verhältnis zur eigenen Mutter das entscheidend ist für das eigene Selbstbild, das eigene Mutterbild, was man immer wieder infrage stellt.„Sie war mir immer beides gewesen, ein Rätsel und ein Richtwert. Wie eine menschliche Skala, an der ich mich abarbeitete.“Bin ich eine gute Mutter, habe ich ein Anrecht auf ein eigenes Leben, Karriere trotz Kindern ?Warum schleicht sich so schnell der Alltag in eine Ehe, obwohl man doch so glücklich war?Bei Anne Freitag sitzt jedes Wort, jeder Satz. Es ist einfach eine Freude ihrer bildhaften Sprache zu folgen und dabei jeden Satz zu genießen.Am Ende des Buches dachte ich, man müsste mehr Mut haben die Dinge zu tun, die sich richtig anfühlen, doch manchmal braucht es Schmerz und Tränen, um sich selbst zu finden.Eine ganz dicke Leseempfehlung.
Clara Jänsch –
spannend!
Spannendes Buch, ließt sich sehr gut und das Thema hat mir sehr gefallen.
Fröschlie –
Super
Ein wirklich, WIRKLICH gutes Buch. Ich kann es nur empfehlen.
Lucy Liu –
Über richtige und falsche Wege
Was passiert, wenn man nicht die Liebe seines Lebens heiratet? Wenn man mit der 2. oder 3. Wahl Kinder zeugt und sein Leben verbringt? Wenn sich die Frage „Was wäre, wenn?“ so oft im eigenen Kopf dreht, dass einen das, was man hat, zu erdrücken scheint?Helene hat viele Steine auf der Brust. Erst wird sich nicht schwanger, und als sie es endlich ist, scheint dies der ungünstigste Moment ihres Lebens zu sein. Sie möchte ihren Mann Georg eigentlich verlassen und mit Alex ihrer großen Liebe ein neues, freies Leben beginnen. Doch die kleine Anna schiebt sich in ihr Leben, und so entscheidet sie sich für eine Familie.In zwei Zeitsträngen schauen wir Helene bei der Überforderung zu. Sie will alles, berufstätig sein und ihren Kindern die beste Mutter sein, die es gibt. Georg gerät immer mehr in den Hintergrund. Aber auch Helene funktioniert mehr, als sie lebt.Wir reisen in ihre Kindheit, die von einer kalten Mutter geprägt wurde. Ein anderes Mal stellt sie sich die Frage, ob sie etwa so wie ihre Mutter geworden ist?Als ihr Mann sie wegen einer anderen verlässt, kauft sie ein Haus, mehr Ruine als Obdach, und beginnt es zu renovieren.Ich weiß gar nicht richtig, wo ich anfangen soll. Dieses Buch ist das pure Leben. Hier wird eine Innenansicht transparent gemacht, die so oder so ähnlich in vielen Frauenkörpern steckt. Im Alter zwischen 40 und 60 tickt die Stunde der Wahrheit. Orientierungslosigkeit und Schwermut wird an den Wurzeln gepackt und führt oft zu radikalen Schnitten. Ich finde das Anne Freytag grandios beschrieben, hat, dass es eben nicht einfach ein Ja oder nein, ein schwarz oder weiß oder ein gehen oder bleiben gibt. Ich hab mich so sehr in Helene rein fühlen, Parallelen zu meinem eigenen Leben entdecken und transferieren können, dass ich manchmal innehalten musste und auch Problemen kaute, die für mich eigentlich schon erledigt waren. Mir hat gut gefallen wie Helens tiefes Leid und auch die Schmerzen der anderen Person in ihrem Wirkungskreis wiedergegeben wurden.Die Perspektiven von Anna, der Tochter haben mich ebenso beeindruckt und auch Jonas und Georg haben mich berührt. Alle Figuren machen eine große Wandlung durch, die nicht immer einfach ist, sehr realistisch dargestellt wird.Auch in diesem Roman rotieren wieder mal Figuren ständig um sich selbst. Doch im Unterschied zu einem der letzten Bücher, das ich gelesen habe und das mich deshalb abgrundtief gelangweilt hat, hat Anne Freytag so tief in meine Seele gebohrt, dass sich mir der Brustkorb oft zusammen gezogen hat. Meine Erfahrungen haben sich mit Helenes vermischt. Das war eine sehr intensive Lese Erfahrung. Gelangweilt habe ich mich keine einzige Sekunde.Auch ich stand schon öfters an Weggabelungen und auch ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass ich falsch abgebogen bin und mit den Konsequenzen umgehen musste. Literarisch arbeitet die Autorin viel mit Reflektionen und wir schauen den Figuren tief ins Herz. Dabei wirkt der Text auf anspruchsvolle Weise eckig und kantig. Es will Schmerzen erzeugen und das schafft es ziemlich gut.Ein ehrliches und realistisches Buch, über das ändern von Zielen, das Loslassen, und das Brechen mit Erwartungen und AnsprüchenUnbedingte Leseempfehlung und für mich ein Jahres Highlight